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Stadtweiher

Der Stadtweiher liegt im Sedentaler Grünzug zwischen dem Hochdahler Markt und den Wohngebieten der Sandheide und ist das zentrale Naherholungsgebiet  im Stadtteil Hochdahl. Zur Aufwertung des Gesamtareals ist nach der erfolgten Entschlammung der Teichsohle eine Neugestaltung der umgebenden Grünflächen geplant.

Zur Verbesserung der Nutzungsangebote für die Anwohnerinnen und Anwohner ist im Rahmenkonzept die Neugestaltung folgender Bereiche vorgesehen: die nördliche Promenade, der Brückenplatz, die Anlage eines Bouleplatzes, der Skateplatz am Jugendcafé und eine Verbesserung der Wegeverbindungen.

Ideenforum und weitere Beteiligungsmöglichkeiten

Mit dem „Ideenforum“ am Dienstag, den 21.11.2023, ab 18:00 Uhr in der Stadthalle Erkrath informierten die Stadt Erkrath und das beauftragte Planungsbüro erstmals über den aktuellen Projektstand und die nächsten Schritte. Die Präsentation zur Veranstaltung ist unter „Dokumente“ zu finden.

Im Anschluss waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen, eigene Vorschläge und Ideen für die geplante Neugestaltung des Stadtweihers einzubringen.

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten

Interessierten, die das Ideenforum in der Stadthalle nicht wahrnehmen konnten, ermöglicht die Stadtverwaltung zudem eine ortsnahe Beteiligung direkt in der Sandheide. So können Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge zusätzlich an folgenden Terminen und Orten persönlich einbringen:

  • Montag, den 27.11.2023, von 16:00 bis 18:00 Uhr, Quartiersbüro Sandheide, Hans-Sachs-Weg 9
  • Mittwoch, den 29.11.2023, von 14:00 bis 16:00 Uhr, Spielplatz Am Stadtweiher
  • Montag, den 04.12.2023, von 11:00 bis 14:00 Uhr, Quartiersbüro Sandheide, Hans-Sachs-Weg 9
  • Donnerstag, den 07.12.2023, von 16:00 bis 18:00 Uhr, Quartiersbüro Sandheide, Hans-Sachs-Weg 9

Analog zum Ideenforum können auch hier alle Informationen über den aktuellen Projektstand in Erfahrung gebracht und eigene Wünsche und Ideen persönlich eingebracht werden.

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten folgen in den nächsten Wochen, darunter auch Gespräche mit Initiativen, Institutionen und Vereinen.

Anstauversuch 2022

In Abstimmung mit Vertreterinnen und Vertreter der Unteren Wasserbehörde, der Unteren Naturschutzbehörde und des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes hat die Stadt den Ablauf an der Beckhauser Straße am 15.12.2021 geschlossen. Seitdem hat sich im Stadtweiher eine ordentliche Menge Wasser gesammelt, sodass der alte Wasserstand vor der Entschlammung annähernd wieder erreicht ist. Der Pegelstand und der Zufluss des Sedentaler Bachs werden von der Stadt Erkrath regelmäßig gemessen und dokumentiert. Der Anstauversuch sollte zunächst bis Mitte Juni 2022 andauern und wird nun nach einer weiteren Abstimmung bis ins Jahr 2023 hinein fortgesetzt. Sorgfältig geprüft und untersucht werden diese Daten wie auch die anderen vorliegenden Grundlagen abschließend durch das von der Stadt beauftragte Ingenieurbüro, das eine zweite Wasserwirtschaftliche Untersuchung zum Einzugsgebiet des Stadtweihers erstellt und bis zum Sommer 2023 Hinweise für die künftige Entwicklung des Gewässers erarbeitet.

Im Frühjahr waren auf der Oberfläche des Weihers stellenweise Algen zu sehen. Dies ist bei der Neuentstehung eines Gewässers, wie es auch beim Stadtweiher nach der Entschlammung der Fall ist, nicht ungewöhnlich. Auf der Teichsohle verbliebene Nährstoffe, also Restpartikel des Teichschlamms, werden durch den Wassereinstau gelöst und sorgen für einen erhöhten Nährstoffeintrag. Es kann etwa ein bis zwei Jahre dauern, bis sich der Stoffkreislauf im Gewässer „eingependelt“ hat, und die Algen wieder verschwinden. Da der Wasserstand im Weiher künftig wieder absinken kann, können keine Teichmuscheln oder Schilfrohr, die beide Nährstoffe aus dem Wasser filtern und das Algenwachstum verringern würden, in den Weiher eingesetzt werden.

Begleitgruppe

Anfang 2021 beauftragte die Stadt Erkrath eine Wasser-Boden-Bilanz zur Klärung der Ausgangssituation für die Neugestaltung des Stadtweihers.  Das Ergebnis der Bilanz wurde am 15.09.2021 öffentlich vorgestellt und ist unter „Untersuchungsergebnisse der Boden-und Wasserverhältnisse“ beschrieben.

Zur Überprüfung der vorliegenden Ergebnisse und Klärung weiterer Fragestellungen wird derzeit eine zweite Wasserwirtschaftliche Untersuchung durchgeführt. Das Beteiligungsverfahren zur Neugestaltung wird ausgesetzt, bis die Bearbeitung dieser Untersuchung abgeschlossen ist.  Die Erstellung der Untersuchung wird von Vertreterinnen und Vertretern der sieben Ratsfraktionen, der Bürgerschaft und der Verwaltung begleitet. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW) am 19.01.2022 wurden folgende Personen als Mitglieder der Begleitgruppe beschlossen:

  • Helmut Rohden (CDU)
  • Peter Knitsch, Stv. Sabine Georg (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Peter Urban, Stv. Antonio Nezi (SPD)
  • Herbert Bander (für die BmU)
  • Markus Lenk (Die Linke)
  • Leonard Kern-Wagner (FDP)
  • Peter Rusche (AfD)
  • Julia Götte (CDU/Ausschussvorsitzende des ASW)
  • Karin Blomenkamp (Naturschutzzentrum Bruchhausen)
  • Lars Busch (Bürger)
  • Helmut Kampka (Bürger)
  • Monika Rolke Krause (Bürgerin)
  • Marion Niemeyer (Bürgerin)
  • Hans-Ulrich Zastrau (Bürger)
  • Christoph Schultz (Bürgermeister)
  • Fabian Schmidt (Erster Beigeordneter)

Das Gremium wird als Interessensvertretung der Öffentlichkeit in ihren Sitzungen über die Grundlagen der Untersuchung, den Leistungsumfang und den Bearbeitungsstand informiert, kann Fragen stellen und Anregungen geben. Die Sitzungsergebnisse werden dokumentiert und an dieser Stelle auf der städtischen Homepage veröffentlicht. Zudem sind die Sitzungen der Begleitgruppe öffentlich zugänglich, damit auch interessierte Bürgerinnen und Bürger als Zuhörerinnen und Zuhörer teilhaben können.

Für die fachliche Beratung der Stadtverwaltung nimmt die Kommunal Agentur NRW an den Sitzungen teil. Die Moderation und Dokumentation übernimmt das Büro plan-lokal aus Dortmund, das auch mit der Betreuung des Planungswettbewerbs und der Durchführung der weiteren Öffentlichkeitsbeteiligungen beauftragt ist.

Die erste Sitzung der Begleitgruppe fand am 09.03.2022 im Bürgerhaus statt. Die Protokolle zu diesen und allen folgenden Sitzungen finden Sie unter „Dokumente“. Die vierte Sitzung mit der finalen Vorstellung der Untersuchung fand am Mittwoch, den 30.05.2023, um 17:00 Uhr im Bürgerhaus Hochdahl statt.

Chronologie der Sanierungs- und Aufwertungsmaßnahmen

Folgende Maßnahmen wurden und werden im Rahmen des Sanierungsprojektes umgesetzt:

2019

  • Fischereibiologische Untersuchung und Artenschutzprüfung    
  • Untersuchung der Zu- und Abläufe (Sedentaler Bach)  
  • Öffentlichkeitsbeteiligung und Erstellung Rahmenkonzept Spiel- und Grünflächen

2020

  • Leerfischung
  • Ablassen des Wassers
  • Untersuchung der Bauwerke (Ufermauern und Brücke)  
  • Durchführung der Entschlammung – Ausbaggern
  • Lagerung des Schlamms am Ufer zur Trocknung

2021

  • Aufladen, Abtransport und Entsorgung des Teichschlammes
  • Beteiligung zur Calisthenics-Anlage am Spielplatz
  • Wasserwirtschaftliche Untersuchung: Studie der Boden- und Wasserverhältnisse sowie Empfehlungen für eine langfristige Sanierung der Teichanlage
  • Öffentliches Ideenforum für Bürgerinnen und Bürger
  • Ratsbeschluss zur Erstellung eines zusätzlichen Gutachtens und zum Aussetzen des Verfahrens zur Neugestaltung bis zur Vorlage des Gutachtens
  • Anstauversuch zur Datengewinnung

2022

  • Anstauversuch wird weitergeführt
  • Zusätzliche Wasserwirtschaftliche Untersuchung des Stadtweihers
  • Begleitung durch ein Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, Bürgerschaft und Verwaltung
  • Fertigstellung Spielplatz mit Bolzplatz und Calisthenics-Anlage

2023

  • Der Anstauversuch wird weitergeführt
  • Entscheidung über Varianten und Aufnahme zur Neugestaltung des Stadtweihers
  • Öffentliche Vorstellung der Ergebnisse der zusätzlichen Untersuchung
  • Voraussichtlich beginnt Ende 2023 die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Neugestaltung...
  • ...im Anschluss an den Planungswettbewerb (voraussichtlich Ende 2023 bis Anfang 2024

Grundwasserentwicklung

Viele Bäche und Teiche in der Region haben aufgrund der sinkenden Grundwasserstände keine Anbindung mehr an das Grundwasser und führen demzufolge wenig bis gar kein Wasser. Dies liegt sowohl am Klimawandel mit seinen längeren Trockenphasen, als auch an der zunehmenden Flächenversiegelung, die das Niederschlagswasser größtenteils in die Kanalisation einleitet und somit nicht mehr der Natur zurückführt.

So ist auch das Versiegen der Sedenquelle ein Hinweis auf die Veränderung der Grundwasserverhältnisse. Denn auch sie wurde aus tieferliegendem Grundwasser gespeist und führte dem Stadtweiher Wasser zu. Der Trinkwasserbrunnen Sedental ist hingegen nicht die Ursache für das Absinken des Wasserspiegels im Stadtweiher. Hier wird Trinkwasser aus tieferen Grundwasserschichten gefördert, die mit dem Weiher nicht in Verbindung stehen.

Untersuchungsergebnisse der Boden- und Wasserverhältnisse

Die Untersuchung der Zu- und Abflussmengen aus dem Jahr 2019 schloss mit der Aussage, dass der Stadtweiher in seiner alten Form wiederhergestellt werden kann. Zum damaligen Zeitpunkt wurde angenommen, dass die Sohle des Weihers vollständig abgedichtet sei. Erst mit Entfernen des Teichschlammes zeigte sich, dass die Weihersohle keine Abdichtung besitzt. Dies bedeutet, dass sich der Stadtweiher jahrelang nicht nur durch die Zuflüsse aus dem Sedentaler Bach und Kattendahler Graben, sondern auch wesentlich durch Grundwasser speiste.

Zur Überprüfung des aktuellen Grundwasserstandes wurden im November 2020 zwei bis zu 2,50 Meter tiefe Baggerschürfen unterhalb der Weihersohle angelegt. Dabei konnte jedoch kein Grundwasser und somit auch keine notwendige Wassereinspeisung festgestellt werden. Die Ursache für das Absinken des Wasserspiegels liegt somit nicht allein in der ausbleibenden Wasserzufuhr, sondern auch entscheidend im Absinken der Grundwasserstände. Diese Erkenntnis hat Einfluss auf die langfristige Wiederherstellung und Neugestaltung des Weihers.

Erkenntnisse für die Sanierung des Stadtweihers aus der ersten wasserwirtschaftlichen Untersuchung
(2020 bis 2021)

Daher beauftragte die Verwaltung 2020 eine weitere umfassende Untersuchung der Boden- und Wasserverhältnisse. Hierbei wurden mehrere Versuche durchgeführt, um die Versickerungsleistung des Bodens festzustellen. Zusätzlich erfolgte die Erstellung eines Wasser-Boden-Bilanzmodelles für verschiedene Szenarien sowie einer Klimaprojektion für den Zeitraum der nächsten 30 Jahre. Dabei wurde deutlich, dass bei einer Wiederherstellung der kompletten Wasserfläche von 30.000 Quadratmetern keine ausreichende Wiederbefüllung des Weihers erreicht werden kann – auch nicht mit vollflächigem Einbau einer Folienabdichtung. Denn im Bilanzmodell dieses Szenarios liegt der mittlere Wasserstand nicht nur bei geringen 20 bis 40 Zentimetern, sondern über mehrere Monate pro Jahr sogar bei null. Eine vollständige Wiederherstellung des Stadtweihers ist also nicht möglich.

Anschließend wurde eine alternative Wiederherstellung mit einer reduzierten Grundfläche von rund 9.500 Quadratmetern berechnet. Aufgrund des geringen Zuflusses aus dem Sedentaler Bach wurde hierfür der nordwestliche Bereich des Weihers gewählt, da dieser regelmäßig vom Kattendahler Graben gespeist wird. Zusätzlich wird die Wasserfläche an dieser Stelle nach Süden hin durch eine Betonschwelle begrenzt. Dennoch ist eine vollflächige Folienabdichtung auch in diesem Szenario aufgrund der hohen Versickerungsleistung der Teichsohle nötig. Die Modellberechnung zeigt, dass auf diese Weise eine langfristig stabile Wasserfläche mit einem Wasserstand von bis zu 170 bis 200 cm erreicht werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass in diesem Fall auch das Anlegen einer Tiefwasserzone zur ökologischen Verbesserung der Teichfläche möglich wäre.

Bei einer solchen Umsetzung könnte der Sedentaler Bach zudem als natürlicher Bachlauf entlang der südlichen Uferkante des Weihers geführt werden. Auch Retentionsräume entlang des Bachlaufs wären für etwaige Starkregenereignisse vorgesehen, sodass Regenwasser bei Überschuss schadlos zwischengespeichert und anschließend wieder dem Bodenhaushalt und dem Grundwasser zugeführt werden könnte. Die dabei aufzugebende Weiher-Restfläche von rund 16.000 Quadratmetern könnte alternativ als öffentliche Grünfläche entwickelt werden. Die beiden Szenarien beschreiben jedoch keine finalen Lösungen, sondern lediglich erste Modellberechnungen. Der vollständige Erläuterungsbericht zur Wasserbaulichen Untersuchung ist unter „Dokumente“ einsehbar.