2022 haben wir unsere Gewissheiten verloren: Dass Strom und Heizung bezahlbar sind, dass Strom jederzeit verfügbar ist, dass Frieden in Europa herrscht. Und dass Waren des täglichen Bedarfs wie Schmerzmittel für Kinder jederzeit verfügbar sind. Und auch, dass der Austausch von gelben Mülltonnen im Kreis Mettman zuverlässig klappt. Ich glaube fest daran, dass wir die Herausforderungen im kommenden Jahr meistern werden. Als Stadtgesellschaft haben wir schon in der Vergangenheit gezeigt, wie wir zusammenhalten und dadurch Gutes schaffen können: Beim Hochwasser, der Integration Geflüchteter, nach den Schul- und Kitabränden und auch in der Corona-Pandemie.

Allen, die für andere Menschen da sind, weil sie die Kraft dazu haben und weil sie das Schicksal anderer Menschen berührt, spreche ich meinen ganz herzlichen Dank aus. Ich denke dabei an diejenigen, die in den Kirchen, Vereinen oder Sozialverbänden engagiert sind, aber auch an die Polizistinnen und Polizisten, die ebenso wie Feuerwehr & Rettungsdienst täglich ihr Bestes geben – Sie sorgen für ein besseres Miteinander.

2023 werden wir mit dem weiterkommen, was wir uns vorgenommen haben. Wir werden den Baubeginn der Feuer- und Rettungswache, des Gymnasiums Alt-Erkrath und des Campus Sandheide miterleben. Projekte, die sicherstellen, dass Erkrath auch in Zukunft lebenswert bleibt. Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise und die Inflation sorgen dafür, dass das Leben teurer wird. Das geschieht aber nicht nur hier in Erkrath, sondern auf der ganzen Welt. Es gilt zu sparen, vor allem Energie. Die Stadt will und muss dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb sind die Straßen nachts zwischen 01:00 Uhr und 04:30 Uhr dunkel, was uns jede Nacht 1000 Kilowattstunden Strom einspart. Mit dem Haushaltsoptimierungskonzept hat sich der Stadtrat letztes Jahr auf den Weg gemacht.

Das unter direkter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern von einem Beratungsunternehmen erstellte Konzept hat aber leider auch aufgezeigt, dass wir nur noch wenig Sparpotenziale haben.

Deshalb müssen wir auch unsere Einnahmen steigern, so schmerzhaft das auch für die Bürgerinnen und Bürger sein wird. Einen Trost gibt es dabei, für das nächste Jahr haben der Stadtkämmerer und ich dem Stadtrat einen ausgeglichenen Haushalt vorgeschlagen, das heißt, dass wir nicht mehr auf Kosten der folgenden Generationen leben wollen. Trotz aller Sparanstrengungen bleibt es unser Ziel, den Schwachen in unserer Mitte zu helfen. All jenen, die die Preissteigerungen nicht allein bewältigen können. Wohngeldanpassungen, Energiepreisbremse und weitere Entlastungen von Bund und Land werden helfen. Gemeinsam mit Stiftungen und dem Verein Erkrath hält zusammen wollen wir mit einem Unterstützungfonds Energie wirtschaftlich Schwachen unter die Arme greifen.

Seit heute ist der Betrieb der Fernwärme in Hochdahl in der Hand unserer Stadtwerke. Das bedeutet, dass wir den klimaneutralen Umbau angehen können und die Preise nachvollziehbarer machen werden. Zögern Sie nicht, Ihre Abschläge abzustimmen. Auch die Stadtwerke werden bemüht sein, Ihnen so gut es geht, entgegenzukommen.
Zum Abschluss habe ich die gleiche Bitte wie in den Vorjahren:

Bringen Sie sich ein – ob per Mail, telefonisch oder in einer meiner Sprechstunden. Denn Erkrath ist nicht der Bürgermeister, der Rat oder die Verwaltung. Erkrath, das sind wir alle!
Kommen Sie gut und gesund durch das neue Jahr. Und tragen wir alle dazu bei, dass es glücklicher wird, als das Jahr 2022. Und deshalb sage ich nicht: Machen Sie es gut, sondern
machen wir es besser!

Ihr

Christoph Schultz

(Das Grußwort des Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2022-2023 ist auch als Video auf Youtube.com verfügbar.)