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Neandertal

Das Neandertal gehört wohl zu den bekanntesten Orten der Welt und ist damit ein Ziel für zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Neben dem Fund des Neandertalers vor über 160 Jahren und der damit einhergehenden menschheitsgeschichtlichen Bedeutung ist es heute ebenfalls ein Ausflugsziel für Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber sowie Wanderer.

Das Neanderthal Museum, die Fundstelle des Neanderthaler, das Eiszeitliche Wildgehege und der Erlebnisturm Höhlenblick eignen sich bestens für einen Tagesausflug. Ausführliche Informationen zu allen Orten sind unter „Externe Links“ zu finden.

Neanderthal Museum

Die Stadt Erkrath und ihre Bürgerinnen und Bürger freuen sich, dass es nach jahrelangen Bemühungen gelungen ist, dem zuvor in einem kleinen Gebäude untergebrachten Neanderthal Museum ein in Größe und Ausstattung angemessenes Domizil zur Verfügung zu stellen, welches am 10. Oktober 1996 feierlich eröffnet werden konnte.

Die Ausstellung erstreckt sich über vier Ebenen auf der allmählich nach oben ansteigenden Rampe. Am Beginn wird die Geschichte des Neandertals und die Fundgeschichte des Neanderthalerskelettes erzählt: „Ein Tal und sein Geheimnis“. Daran anschließend werden die entscheidenden Abschnitte der Menschheitsgeschichte vorgestellt: „Eine Reise durch die Zeit“.
Audiovisuelle Flächen und Inszenierungen kommen zum Einsatz. Dieses Erlebnismuseum - ein sogenanntes „Dunkelmuseum“ (ohne Tageslicht) - ist gleichzeitig auch Forschungszentrum und Tagungsort und somit Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft.

Fundstelle und Erlebnisturm Höhlenblick

Auf Erkrather Stadtgebiet befindet sich, unweit des Neanderthal Museums, die bedeutendste Grabungsstelle im Neandertal. Am 26.07.2000 fanden hier Archäologinnen und Archäologen zahlreiche Knochenfragmente und Steinwerkzeuge. Insbesondere die gefundenen Knochen stellen eine kleine Sensation dar. So lässt sich ein gefundenes Stück des Jochbeins nahtlos an die bereits 1856 gefundene Schädeldecke des legendären Neanderthalers einfügen.

Der Fundort des wohl ältesten Deutschen wurde im Jahre 2000 als archäologischer Garten inszeniert. Visuelle Bausteine wie Steinkreuze, Zeitachse, Fluchtstangen und Liegen verbinden sich mit der Topographie des Ortes und berichten von der Talgeschichte. Zwei Botanika zeigen Sammelpflanzen des Eiszeitalters. Alle Zeugnisse des Fundortes sind durch ein Audiosystem in eine große Erzählung der Tal- und Forschungsgeschichte eingebunden. Besucherinnen und Besucher können den Ort und sein Geheimnis – die Mehrzahl der Funde liegt noch in drei Meter Tiefe – mit allen Sinnen entdecken.

Die Feldhofer Grotte, in der die Überreste des Neanderthalers gefunden wurden, ist in der Vergangenheit durch Steinbrucharbeiten zerstört worden und daher heute nicht mehr zu besichtigen. An gleicher Stelle befindet sich nun der Erlebnisturm Höhlenblick. Während des barrierefreien Aufstiegs zur Aussichtsplattform in 22 Metern Höhe informieren Bildinstallationen und kurze Audiostories wichtiger Zeitzeugen über die bewegte Fundgeschichte. Oben angekommen stehen die Besucherinnen und Besuchern unter der großen Kuppel des Turmes, die als überlebensgroße Kopie des Schädeldachs des Steinzeitmenschen gestaltet ist. Von dort aus kann man mit Hilfe von VR-Fernrohren einen virtuellen Blick in die Vergangenheit des Tals rundherum werfen:

Wisentherden und riesenhafte Mammuts wandern durch die eiszeitlichen Schluchten, während ein Höhlenlöwe Jagd auf einen Riesenhirschen macht. Besucherinnen und Besucher erhalten dadurch einen unmittelbaren Eindruck vom Alltag der Steinzeitmenschen. Mit Hilfe eines QR-Codes ist man dann beinahe live (mittels eines 360° Videos) bei der Bestattung des Neanderthalers in der Feldhofer Grotte dabei; die weltberühmte Knochen können ebenfalls in Augenschein genommen werden. Sie sind als Repliken in der Spitze des Turmes zu finden.

Eiszeitliches Wildgehege

Seltene Tiere der Eiszeit artgerecht zu halten, das hat sich das Wildgehege Neandertal zur Aufgabe gemacht. Die Gründung erflogte 1935 durch den Naturschutzverein Neandertal. In den großen und weitläufigen Freigehegen leben heute Wisente sowie Abbildzüchtungen von Auerochsen und Tarpanen (Wildpferde), die in Europa schon vor hunderten von Jahren ausgestorben sind. Diese sind die Vorfahren unserer heutigen Hausrinder und Pferde, so dass die heute lebenden Tiere das Erbgut der ausgestorbenen Tiere in sich tragen. Durch Kreuzung ursprünglicher Rassen konnten Tiere gezüchtet werden, die ihren Vorfahren sehr ähnlich sind.

Das Gehege ist rund um die Uhr und kostenlos zugänglich. Gerne dürfen Hunde mitgebracht werden - allerdings ausschließlich an der Leine.

Kunstwege MenschenSpuren

Bei einem Spaziergang durch das Waldstück zwischen Museum und Wildgehege kann die Spannung Mensch-Natur erlebt werden. Dafür ist der Kunstweg „MenschenSpuren“ mit zehn Skulpturen errichtet worden. Die Spuren der Künstlerinnen und Künstler verbinden sich auf dem Rundweg an der Düssel in immer neuer Weise mit der Landschaft. Viele der Arbeiten müssen regelrecht entdeckt werden oder verändern ihren Zustand je nach Jahreszeit. Der Kunstweg liegt im öffentlichen Raum und kann so zu jeder Tageszeit besucht werden.