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Maßnahmen der Stadt Erkrath zum Hochwasserschutz

Der Kommunensteckbrief stellt die Maßnahmenplanung zur Verminderung von Hochwasserrisiken für die Stadt Erkrath dar. Die Maßnahmenplanung ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM-RL). Sie wurde auf der Grundlage der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für die Gewässer mit potenziellem signifikantem Hochwasserrisiko, die sogenannten Risikogewässer, erarbeitet. Die aktuellen Gefahren- und Risikokarten und weitere Informationen zum Hochwasser finden Sie unter „Dokumente“.

Der aktuelle Maßnahmenplan (Stand März 2021) sieht für Erkrath folgendes auf kommunaler Ebene vor:

Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Erkrath

  • Berücksichtigung von Informationen der HWGK / HWRK bei Aufstellung/Anpassung von Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen – fortlaufend. Dies wurde beispielsweise bei der Neuaufstellung des Bebauungsplans E 37 - Tennisanlage Freiheitstraße berücksichtigt.
  • Weitergehende Untersuchungen zu Rückhalteflächen (vor / innerhalb / hinter der Ortslage) – umgesetzt. Diese Maßnahme wurde durch von der Stadt Erkrath und dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) durch Beauftragung des Ingenieurbüros Hydrotec umgesetzt.
  • Weitergehende Untersuchungen zu Schutzmaßnahmen für Siedlungsbereich / Schule Morper Allee – umgesetzt. Diese Maßnahme wurde durch von der Stadt Erkrath und dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) durch Beauftragung des Ingenieurbüros Hydrotec umgesetzt.
  • Hinweise und Auflagen bei Baugenehmigungen – fortlaufend. Neben den Vorgaben der Unteren Wasserbehörde gibt auch der Fachbereich Umweltschutz · Klimaschutz eine Stellungnahme ab, die nach Ermessen der Bauaufsicht in die Baugenehmigung aufgenommen wird.
  • Ortsnahe Veröffentlichung der HWGK und HWRK – umgesetzt. Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten sind auf der städtischen Homepage veröffentlicht. Sie werden ebenso wie die Karte der festgesetzten Überschwemmungsgebiete aktualisiert, sobald neue Informationen von der Bezirksregierung Düsseldorf vorliegen.
  • Information der Öffentlichkeit zu den Auswirkungen von HQ100 / HQextrem – fortlaufend. Für die Bürgerinnen und Bürger sowie Eigentümerinnen und Eigentümer aus Erkrath stehen Informationen auf der Homepage der Stadt zur Verfügung. Ebenso können sich Interessierte an den Fachbereich Umweltschutz· Klimaschutz wenden.
  • Anpassung des Alarm- und Einsatzplanes der Feuerwehr – fortlaufend. Momentan wird in einem gemeinsamen Projekt ein „Alarmierungs- und Gefahrenabwehrplan“ für Hochwasserereignisse von der Feuerwehrleitstelle des Kreises Mettmann und dem BRW erarbeitet.
  • Auswertung von Ereignissen / Einsätzen und Verbesserung der Einsatzplanung – fortlaufend. Gemeinsam mit der Feuerwehr, weiteren Fachbereichen der Stadt, der Unteren Wasserbehörde und dem BRW wurde zum Beispiel das Hochwasserereignis 2021 ausgewertet. Weiterhin erfolgt dies selbstständig durch die Feuerwehr.

Die Stadt Erkrath realisiert diese Maßnahmen sowohl mit eigenen finanziellen Mitteln als auch über Förderprogramme des Landes. Die kommunalen Maßnahmen müssen individuell durch die Eigenvorsorge ergänzt werden.

Weitergehende Untersuchungen

In Absprache mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) sowie unter anderem der Unteren Wasserbehörde und dem Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf beauftragte die Stadt Erkrath im April 2023 das Ingenieurbüro Hydrotec GmbH mit „Weitergehenden Untersuchungen zum Hochwasserschutz an der Düssel in Alt-Erkrath“.

Ziel der Untersuchung ist die Erarbeitung von Maßnahmen, um Schäden durch die Überflutungsbereiche im bebauten Gebiet durch Schutzmaßnahmen und die Ausweitung der Retentionsflächen zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Hierbei steht besonders die Ermittlung von Retentionsflächen, möglichst außerhalb des bebauten Stadtgebietes, im Neandertal und in der Düsselaue, im Vordergrund. Negative Auswirkungen auf den Unterlieger Stadt Düsseldorf sind zu vermeiden.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Ausschuss für Umwelt und Planung am 13.04.2023 durch das Ingenieurbüro Hydrotec GmbH vorgestellt:

Vorgehen

Es wurden mögliche Maßnahmenflächen ermittelt. Vorzugsweise sollten sich diese in städtischem Eigentum befinden. Hieraus ergaben sich vier Maßnahmenvarianten, die hydraulisch untersucht wurden. Das heißt, es wurde modelliert, welche Auswirkung die einzelnen Varianten auf die Ausdehnung und die Höhe der Überschwemmungsflächen haben. Die Ergebnisse wurden ausgewertet und die Varianten nach acht Kriterien bezüglich des Ziels bewertet. Eine Variante wurde nicht in die Bewertung mit einbezogen, da die positiven Auswirkungen, bei mehreren benötigten Maßnahmenflächen, gering waren.

Ergebnis

Die verbleibenden drei Maßnahmenvarianten wurden umfangreich betrachtet. Durch Anbindung und Schaffung neuer Retentionsflächen und Errichtung von Linienschutz wirken sich die möglichen Maßnahmen teilweise positiv auf den gesamten Düsselverlauf aus. Teilweise sorgen sie lokal sogar für die Überflutungsfreiheit betroffener Straßenzüge.

Mit der Durchführung der Untersuchung wurden außerdem zwei Maßnahmen aus dem kommunalen Steckbrief, (Weitergehende Untersuchungen zu Rückhalteflächen (vor / innerhalb / hinter der Ortslage) und Weitergehende Untersuchungen zu Schutzmaßnahmen für Siedlungsbereich / Schule Morper Allee), umgesetzt.

Auf dem Weg in die Umsetzung werden die Maßnahmenvarianten im nächsten Schritt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie hinsichtlich der konkreten Umsetzbarkeit und erforderlicher Gutachten bearbeitet.


Das Ergebnis ist als Konzept und nicht als abgeschlossene Maßnahmenplanung zu verstehen.