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Kirchen

Die Kirchenarchitektur ist wohl eine Bauform, die am wenigsten der reinen Form verpflichtet ist und zu Experimenten einlädt. In Erkrath finden sich Bauwerke vom zwölften Jahrhundert bis in die Zeit der Moderne.

Evangelische Kirchengemeinde Erkrath

Nachdem die vorhandene Kirche im Fachwerkbau von 1685 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde 1828 mit dem Bau der evangelischen Pfarrkirche begonnen. Drei Jahre später folgte die Einweihung. In den Jahren 1995 bis 1997 wurde die Kirche saniert und restauriert. Die Predigerkirche ist errichtet in der Form eines spätklassizistischen Saalbaues mit eckiger Apsis und vorgestelltem Westturm aus Backstein, zweigeschossiger Fenstergliederung sowie Lisenen. Auch das dazu gehörende Evangelische Pastorat, Bahnstraße 64, ein hohes, aus roten Backsteinen errichtetes Gebäude aus dem Jahre 1903, ist noch original erhalten und steht unter Denkmalschutz. Die spitzen Bögen am Giebel, in den Friesen sowie im mittleren Fenster weisen auf die kirchliche Nutzung hin.

Sankt Johannes der Täufer

Die Kirche Sankt Johannes der Täufer wurde  Mitte des zwölften Jahrhunderts erbaut.
Die heutige Form der Kirche, die Kreuzform, erhielt diese von 1901 bis 1902 bei einer Erweiterung. Der romanische Baustil ist von außen schon leicht an den massiven Baukörpern, den kleinen Rundbogenfenstern und der sparsamen Wandgliederung zu erkennen. Eine  Ausnahme ist die barocke Schweifhaube, die der Turm 1785 erhielt. Im Innenraum findet man ein gotisches Gewölbe. Führungen können unter der Telefonnummer 0211 2431341 angemeldet werden.

Neanderkirche

Im Jahr 1903 wurde mit dem Bau der Neanderkirche, benannt nach dem Theologen und Kirchenliederdichter Joachim Neander (1650 – 1680) begonnen und am 23.07.1905 wurde die Kirche eingeweiht.
Der Bau wurde von elf Einwohnerinnen und Einwohnern initiiert und aus Spendengeldern finanziert. In einem Mischstil schlicht erbaut, verbergen sich Jugendstil, Wilheminischer Stil und Historismus. Insbesondere findet man ein neuromanisches Tonnengewölbe mit barockem Deckenstuck, klassizistische Säulen und eine für einen Kirchbau eher ungewöhnliche Dachform, ein sich kreuzendes Krüppelwalmdach vor. Der Mauerstein kommt aus den heimischen Brüchen des Neandertals. Die Kirche ist täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr für Besucher geöffnet.

Sankt Franziskus Kirche

Mit dem Bau der Sankt Franziskus Kirche wurde 1874 begonnen. Die Einweihung erfolgte 1876. Die Kirche ist geschmückt mit farbenprächtigen Fensterbildern. Alle neugotischen Kirchenfenster sind im Original erhalten und damit eine historische Besonderheit. Sie wurden 1881 bis 1903 im gleichen Stil und von derselben Firma hergestellt. Die Franziskuskirche wurde mit Ziegelsteinen errichtet, die die Menschen 1876 mit eigenen Händen formten. An der Nordwand der Kirche ist dies gut zu sehen, hier findet man einige Fingerabdrücke in den Ziegeln.

Heilig Geist Kirche

1969 begann der Bau der Kirche, 1972 folgte die Einweihung.
Die Kirche wurde vom berühmten Architekten Professor Gottfried Böhm gestaltet und erbaut. Es handelt sich um eine moderne Kirche mit vielen Ecken und Winkeln, vergleichbar einer geformten und gebauten Skulptur. Der begrünte Innenhof des Pfarrzentrums mit seinen überdeckten Arkaden und dem Brunnen aus Sandstein erschließt sich von Norden, Osten und Süden. Das Pfarrzentrum umfasst neben der Kirche eine Tageseinrichtung für Kinder, Pfarrsaal, Wohnungen für Angestellte und einen Jugendtreff. Der Kirchenraum ist ganztätig für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Seit dem 18.08.2022 ist die Heilig Geist Kirche als Baudenkmal eingetragen.

Antoniuskapelle

Zum Hof Schlickum gehörend, wird sie auch Schlickumer Kapelle genannt. Das erste Gebäude auf dem Hügel (Motte) war vermutlich ein Wehrturm zum Schutz des Hofes Schlickum (gegründet um 1050). Die erste Kapelle – denkbar als Anbau an den Turm – stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Das nachfolgende Bauwerk wurde 1506 von Luther von Eller zu Laubach errichtet und 1735 als einschiffiger Saalbau mit Tonnengewölbe erneuert.

1965 wurden aufwendige Restaurationsarbeiten durchgeführt. Die im Eigentum der katholischen Kirchengemeinde Hochdahl stehende Kapalle ist der Gottesmutter Maria und dem heiligen Georg gewidmet. Im Inneren findet sich ein Blockaltar mit hohem, barockem Altarsaufsatz und dem Schlickumer Wappen. Das Altarbild ist eine Darstellung des Himmelreiches. Im Zentrum sieht man die heilige Dreifaltigkeit und Maria als Himmelskönigin. Umringt werden sie unter anderem vom heiligen Antonius, dem heiligen Franziskus sowie vermutlich dem Stifter, Franz Graf von Nesselrode, asl knienden Ritter.

Das Gotteshaus ist ein Baudenkmal, die so genannte Motte (ein natürlicher, von Menschenhand weiter erhöhter Erdhügel) ein Bodendenkmal.

In der Antoniuskapelle finden in den Monaten von Mai bis Oktober mittwochs um 8:00 Uhr Gottesdienste der Franziskus‑Gemeinde statt. Von Mai bis Oktober ist die Antoniuskapelle an jedem ersten Samstag im Monat von 15:00 bis 17:00 Uhr zum Gebet und zur Besichtigung geöffnet.